Sie stehen am Bahnsteig und plötzlich umgibt Sie der intensive Geruch nach Blaubeeren, Vanilleeis oder einem Fruchtcocktail? Halten Sie Ausschau nach einer Dampfwolke, denn dann kennen Sie den Ursprung. Vaping ist für viele Menschen die Alternative zum klassischen Zigarettenrauchen geworden und längst ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Was hinter dem Phänomen steckt, wie Vaping funktioniert und für wen die E-Zigarette tabu ist, verraten wir Ihnen.
Die E-Zigarette ist für viele Menschen ein beliebter Ersatz zum Rauchen.
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Wie funktioniert die Technik beim Vaping?
Kein Dampf ohne die passende E-Zigarette. Hier gilt es zwischen drei verschiedenen Varianten zu unterscheiden:
- Klassische E-Zigarette, bestehend aus Akkuträger, Verdampfer und Coil.
- Einweg E-Zigarette, fertig befüllt und zur Entsorgung nach der Nutzung.
- Pod-E-Zigarette, nachhaltiger und wieder befüllbar mit neuen Pods.
Die Einweg E-Zigarette ist zum Stein des Anstoßes geworden. Sie wird fertig befüllt verkauft und nach dem Dampfen entsorgt. Genau hier ist aus umwelttechnischer Sicht ein Problem zu finden. Eine E-Zigarette funktioniert mit einem Akku. Wird dieser nach jeder Verwendung entsorgt, entstehen unnötige Abfälle und es werden Ressourcen verschwendet.
Das Pod-System ist daher als Hybride in den Fokus gerückt. Es funktioniert einfacher als eine klassische E-Zigarette, da die Vape Pen Cartridges ausgetauscht werden. Gleichzeitig bleibt das Gerät aber erhalten, sodass weniger Müll produziert wird.
Die Technik funktioniert simpel. Die E-Zigarette wird oder ist mit Liquid befüllt. Dieses steht in verschiedenen Geschmacksrichtungen und mit Zusätzen wie HHC oder auch CBD zur Verfügung. Durch Betätigung der E-Zigarette wird das Liquid erhitzt und verdampft. Der Nutzer inhaliert den Dampf, es findet keine Verbrennung statt.
Warum ist Vaping beliebter als Rauchen?
Rauchen ist eine Sucht. Wer raucht, schadet damit seiner Gesundheit und ist sich dessen bewusst. Verzweifelte „Aufhörversuche“ haben viele Raucher in den Jahren ihrer Sucht erlebt. Als der E-Zigarettenmarkt zu wachsen begann, entdeckten viele heutige Ex-Raucher die „Vape“ als Ersatz für die klassische Tabakzigarette und konnten die Sucht zwar nicht beenden, aber verlagern.
Anders als Nikotinpflaster oder sonstige Hilfsmittel bleibt bei Nutzung der E-Zigarette die Gewohnheit bestehen. Es wird etwas zum Mund geführt, inhaliert und ausgepustet. Beim Kauf von Liquids entscheidet jeder selbst, ob er diese mit Nikotin haben möchte oder eventuell mit Cannabinoiden, die Suchtgefühle minimieren sollen.
Die hohe Beliebtheit beruht darauf, dass bei der Vape keine Verbrennung stattfindet. Eine klassische Tabakzigarette wird angezündet, der Rauch anschließend inhaliert. Wer schon einmal am Lagerfeuer stand und Rauch in den Hals bekommen hat, kennt die Reizung hinterher. Nun wurden Zigaretten Stoffe hinzugefügt, die den Hustenreiz unterdrücken. Das heißt aber nicht, dass die permanente Intoxikation weniger schädlich ist. Bei der Verbrennung entstehen sehr viele Schadstoffe, die allesamt mit inhaliert werden.
Genau das passiert beim Vaping nicht. Das erhitzte Liquid besteht aus Grundkomponenten wie Propylenglykol und Glyzerin, teilweise Aromen, Nikotin und Cannabinoiden. Es sind keine weiteren Stoffe enthalten und die Flüssigkeit wird nicht verbrannt. So inhaliert der Nutzer keine Reste von Verbrennungen, sondern nur den Dampf des Liquids.
Wichtig zu wissen: Trotz aller Beliebtheit ist es wichtig zu wissen, dass auch E-Zigaretten abhängig machen können. Es gibt erste Untersuchungen, die der E-Zigarette ein hohes Potenzial als Substitut für Ex-Raucher nachsagen. Für Nichtraucher ist die Nutzung aber nicht empfehlenswert, denn jede zugeführte Substanz hat irgendwo ein Schadenspotenzial, auch wenn es nicht so stark ausgeprägt ist.
Mehr Lesen: Eva Briegel